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Männer 1 | Württemberg-Liga Süd

HSG sendet ein erstes Lebenszeichen

Wer, auf Seiten der HSG Winzingen/ Wißgoldingen/ Donzdorf hätte das gedacht, als er am Sonntagnachmittag den Weg nach Unterensingen antrat. Sicher nur die größten Optimisten trauten den Spielern um Trainer Thomas Burger beim bis dato Tabellenzweiten zu etwas Zählbares mitzunehmen. Doch manchmal schreibt der Sport einfach schöne Geschichten und Kreisläufer Christian Corces sollte Recht behalten, als er am Mittag vor dem Spiel von einem guten Gefühl sprach. Mit 22:27 rang die HSG den haushohen Favoriten SKV Unterensingen nieder und meldete sich eindrucksvoll zurück im Abstiegskampf.

Vor einer stattlichen Kulisse begann das Spiel mit 15 Minuten Verspätung. Nico Heilig war es, der dann gleich im ersten Angriff zeigte, wie die taktischen Mittel der HSG gegen die offensive Deckung der Gastgeber aussehen sollten. Ein auflösen auf zwei Kreisläufer hebelte die Abwehr auseinander und verschaffte Heilig auf Halblinks viel Platz, was er nach 40 Sekunden zum 0:1 nutzte. Zehn Sekunden später zeigte der SKV, was ihn in dieser Saison so stark macht. Schnelle Mitte, die HSG noch am jubeln, schlug es bereits ein im Kasten der Gäste und zwei Minuten später mussten die zahlreich angereisten HSG Fans einen 3:1 Rückstand auf der Anzeigetafel lesen.

Alles schien seinen gewohnten Gang zu gehen. Doch die Mannschaft strafte ihre Anhänger lügen. Die Abwehr fand immer besser ins Spiel und vorne war es Andi Pfeilmeier, der fast nach Belieben traf. Ein 1:7 Lauf mit sechs Pfeile-Treffern brachte beim 4:8 ein erstes Polster für WiWiDo. Doch damit nicht genug. Zwei Toren der Gastgeber ließen Nico Heilig und Co weitere fünf folgen und beim Stande von 6:13 nach 23 Minuten rieb sich so mancher Zuschauer überrascht die Augen. Bis zum Pausenpfiff konnte die Heimmannschaft wieder etwas verkürzen, so dass es mit 10:14 in die Kabinen ging.

Auch nach der Halbzeit behielt die HSG zunächst die Oberhand. Die Abwehr arbeitete weiter hervorragend und auch Lobo Wirtl dahinter trug einen gehörigen Teil dazu bei. Bis zum 14:18 konnte der vier Tore Vorsprung gehalten werden, ehe sich etwas der Schlendrian einnistete. Drei Angriffe in Folge konnte WiWiDo nicht unterbringen, was Unterensingen postwendend bestrafte und so war man drauf und dran, dass man sich beim 17:18 in der 42. Minute wieder um alle Mühen brachte. Aber nicht an diesem Abend. In den Entscheidenden Situationen hatte die HSG immer die richtige Antwort parat. In diesem Falle, wie sollte es anders sein, hieß sie Andreas Pfeilmeier. Mit seinem achten Treffer beendete er die fünf torlosen Minuten seiner Mannschaft und weckte scheinbar auch seine Mitspieler wieder auf. Heilig und Schneider taten es ihrem Rechtsaußen gleich und sorgten in der 48. Minute wieder für etwas Entspannung auf Seiten der HSG. Der Trainer der Gastgeber, Steffen Rost, hatte genug gesehen und bat die Seinen zur Auszeit. Bringen sollte diese nichts mehr. Zu clever spielte die HSG an diesem Abend und zu stark war am Ende auch Lobo Wirtl im Tor. Immer wieder bügelte er Fehler seiner Vorderleute aus, so dass der Abstand nicht mehr unter zwei Tore schmolz. Nicht mal die dritte Zeitstrafe, fünf Minuten vor dem Ende, gegen den Fels in der Brandung, Karle Müller, brachte die HSG nochmals in Wanken. Im Gegenteil, die offene Manndeckung nutzte Fabi Schneider nochmals eiskalt und stellte bis zum Schlusspfiff auf fünf Tore. So zeigte die Anzeigetafel nach 60 Minuten einen hochverdienten 22:27 Auswärtssieg für die HSG.

Es spielten: Wirtl, Bürgermeister; Corces (1), Baur (1), Bühler (3), Hommel, Mader, Kässer, Pfeilmeier (9), Heilig (4), Müller (2), Köller (3/1), Brühl, Schneider (4)

Am kommenden Samstag gilt es nun gegen die Aufsteiger der SG Hegensberg/ Liebersbronn diesen unerwarteten Sieg zu vergolden. Anpfiff in der Donzdorfer Lautertalhalle ist wie gewohnt um 19.30 Uhr.

Liebersbronn steht mit 10:8 Punkten auf dem achten Tabellenplatz und kann sicher von einer bislang gelungenen Hinrunde sprechen. Ganz anders die HSG. Zwar hat man mit dem Sieg am Wochenende die rote Laterne abgeben können, doch gilt es nun in den letzten drei Begegnungen im Jahr 2017 nachzulegen. Hierbei müssen vor allem die Heimspiele gewonnen werden und da man zum Schluss noch zur direkten Konkurrenz nach Herbrechtingen und Albstadt muss, sollte tunlichst am Samstag damit begonnen werden um die Vorrunde doch noch versöhnlich abschließen zu können.

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